Lungenwürmer – nicht zu unterschätzen

Ein Bericht aus dem CVU (chemisches und veterinär Untersuchungsamt) Suttgart:

Lungenwürmer beim Hund – eine tödliche Gefahr auch in Baden-Württemberg

Ein Bericht aus unserem Laboralltag

http://www.cvuas.de/pub/beitrag.asp?subid=1&Thema_ID=8&ID=2215&Pdf=No&lang=DE

Hier die Kurzinfo zum Lungenwurmbefall aus dem Artikel:

Die Angiostrongylose des Hundes

Angiostrongylus vasorum (A. vasorum) ist ein Fadenwurm, der vorwiegend Füchse und Hunde befällt. Der erwachsene Wurm ist zwischen 14 mm und 25 mm groß, lebt im Gefäßstamm der Lungenarterien oder in der rechten Herzkammer. Dort setzt das Weibchen Eier ab, die in großer Zahl mit dem Blut in die Kapillaren der Lungen gelangen. Dort bleiben die Eier in den kleinen Arterien stecken und entwickeln sich weiter zur Larve. Sie verursachen eine Gefäßwandentzündung mit Thromben sowie eine schwere charakteristische Entzündung aller Lungengewebsstrukturen. Knoten bilden sich aus, die bis zu walnussgroß werden können. Die Larve wird hochgehustet, ab geschluckt und verlässt mit dem Kot den Hund. In Landschnecken entwickelt sie sich weiter zu einer infektiösen Larve. Diese wird vom Hund entweder mit der Schnecke gefressen oder wird als freie Larve aufgeleckt, wenn sie die tote Schnecke verlassen hat.

 

Krankheitsbild: Nach einer Inkubationszeit von einigen Monaten bis Jahren fallen die Hunde durch ein gestörtes Allgemeinbefinden mit Fieber, schneller Ermüdbarkeit, Appetitmangel, Erbrechen, Husten, Atembeschwerden oder Nasenausfluss auf. Beim Tierarzt können sie Kreislaufstörungen mit erhöhtem Puls, Herzbeutelerguss, Herzdilatation und Blutveränderungen (Eosinophilie, Leukozytose, Erytropenie, Hypalbuminaemie) zeigen. Akute sehr schnelle Verlaufsformen sind nach massiven Infektionen möglich. Als Folge der hochgradigen Lungenentzündung kann eine schwere Blutgerinnungsstörung (Verbrauchskoagulopathie) eintreten. Diese Hunde verenden schnell und plötzlich an einer Herzdilatation.

 

Prognose: Ohne Behandlung kann die Angiostrongylose des Hundes tödlich enden. Eine Behandlung ist im frühen Stadium möglich. Milde Verlaufsformen werden ebenfalls berichtet.

 

Diagnose: Röntgenuntersuchung der Lunge und parasitologischer Larvennachweis im Kot, möglichst aus einer Sammelkotprobe von drei Tagen.

 

Verbreitung: In Europa kommt A. vasorum endemisch beim Rotfuchs vor. In diesen Gebieten sind Hunde einem hohen Infektionsrisiko ausgesetzt. Bekannte Endemiegebiete sind Südfrankreich, England (Cornwall, Wales), Dänemark (nördlich von Kopenhagen), Italien, Ungarn, Schweiz, aber auch Süddeutschland.